25.) Meine diversen "Umfaller"

Mein erster Roller war eine Piaggio Liberty 125. Dieses "Motorrad" darf ich Spanien jeder fahren, der über einen Führerschein der Klasse A1 oder länger als 3 Jahre über einen Autoführerschein (B) verfügt.

Mit diesem Gefährt habe ich mich insgesamt dreimal hingelegt.

• Das erste Mal oben in Arona, ganz am Anfang, als ich in Ruhe ein Verkehrsschild lesen wollte und vergaß die Füße auf den Boden zu stellen.
• Das zweite Mal in einer sehr engen Kurve in Playa de Las Américas, Las Verónicas, als ich aus dem Papagayo Beach Club kam und viel zu langsam in die Kurve fuhr.
• Das dritte Mal, nach einem mehrwöchigen Fahrverbot seitens meiner Fahrlehrer, wollte ich die Kupplung ziehen und da es sich um ein Automatikgetriebe handelt befindet sich dort die Hinterradbremse. Das Hinterrad blockierte total und ich rutschte einige Meter inter der Tiefgarage.

Merkwürdigerweise bin ich in der Zweigstelle in San Isidro, im Gegensatz zu meiner "Kollegin", nicht ein einziges Mal gestürzt. Dafür jedoch umso öfter in der Zweigestelle in Norden. An einem Tag sogar gleich zweimal.

• Wenn ich mich richtig erinnere bin ich das erste Mal umgefallen, nachdem ich eine ganze Stunde lang enge Kreise und Achten fahren mußte. Es war wohl eher die Ermüdung.
• Einige Tage später hat es mich dann in der 180-Grad-Kurve erwischt. Ich bin mir bis heute nicht sicher ob es sich um einen Fahrfehler handelte oder eher daran lag, dass ich auf einigem Schotter, der grundsätzlich an dieser Stelle liegt, mit dem Hinterrad weggerutscht bin. Bei diesem Sturz habe ich mir sogar meinen Ring verbogen.
• Am gleichen Tag habe ich wohl, wieder einmal, beim Abstellen vergessen, die Füsse auf den Boden zu setzen und bin diesmal, böse mit dem Kopf auf die Kante eines ca. 30cm hohen Bordsteins geknallt. Das Dröhnen höre ich heute noch in meinen Ohren. Dank meines Helmes ist mir nichts passiert. Ohne Helm wäre ich wahrscheinlich tot oder schwerstverletzt. Seitdem fahre ich keinen einzigen Meter mehr ohne Helm. Den Helm habe ich danach entsorgt.
• An den vierten und fünften Sturz in der Fahrschule kann ich mich nicht mehr erinnern.
• Am Tag meiner letzten Circuitoprüfung bin ich am Ende des Trainings beim Bremsen umgefallen. Den Grund kenne ich bis heute nicht. Laut dem Fahrlehrer lag es daran, dass ich entgegen seiner Anweisung wohl in den ersten Gang geschaltet hätte. Ich bin mir da nicht so sicher, nachher lagen einige Teile nehmen dem Motorrad, die anscheinend nicht fehlten. Das Motorrad wurde kurz vorher überholt. Wurde evtl. etwas vergessen?

Die Vermietungsstation hat mir einen Neuerwerb anvertraut, obwohl es sich um ein Gebrauchtfahrzeug handelt. Bei meinen Übungsexcurionen in Santa Cruz ist es dann passiert. Ich war wieder zu langsam, wollte um die Ecke, mir kam ein Fahrzeug entgegen, ich war verunsichert und bums da lag ich wieder.

Mit meinem neuen Roller bin ich erst ein einziges Mal gestürzt und diesmal war es nun wirklich nicht meine Schuld. Ich kam gerade aus Playa de Las Américas und wollte in unserer Urbanisation rechts in die Zufahrt zur Garage abbiegen, als es plötzlich knallt und ich auf der Straße liege. Eine Italienerin hat doch glatt versucht mich rechts zu überholen. Es ist schon möglich, dass ich evtl. nicht den Blinker gesetzt habe und auf der linken Seite meiner rechten Spur fuhr, um ein wenig zum Rechtsabbiegen auszuholen, aber trotzdem darf sie mich nicht einfach rechts überholen. Ich habe auch keine Ahnung woher die plötzlich kam. Wer guckt schon in den rechten Spiegel, wenn er während der Fahrt rechts abbiegen möchte und es keinen Fußweg gibt? Seitdem mache ich das jedoch.

Da wir beide uns nicht einigen konnten, wurde die Polizei gerufen. Sie meinte ich wäre zu weit links gefahren und dachte ich würde nach links abbiegen und ich war der Meinung, dass sie mich nicht rechts überholen dürfe. Meinen Roller ließen wir bis zum Eintreffen der Polizei an Ort und Stelle liegen. Inzwischen waren mehrere Liter Benzin ausgelaufen, aber wir waren beide Nichtraucher. Zu meiner Sicherheit machte ich einige Fotos mit dem Smartphone. Als endlich die Lokalpolizei eintraf war es bereits dunkel. Die Taschenlampe der Polizisten hatte ihre Geist aufgegeben und so versuchte jeder mit seinem Smartphone etwas Licht zu erzeugen. Die beiden Beamten stellten erst einmal meinen Roller wieder auf. Dann befasste sich jeder Polizist mit der Aussage einer der beiden Beteiligten, mit einem Sicherheitsabstand von einigen Metern.  Laut meinem Beamten hatte die Italienerin Schuld. Sie erklärte ihrem Beamten, dass ich links gefahren sei und plötzlich fragt sie dieser wiederholt, ob ich dort gestanden hätte und sie sagt natürlich ja. Bis heute weiß ich nicht warum der Beamte das gemacht hat. Jedenfalls habe ich den Fall am nächsten Tag meiner Allianz gemeldet und prompt kam am 2. Tag eine Reklamation der Versicherungsgesellschaft der Italienierin. Da kamen mir die ersten Zweifel. Wollen die Polizisten Konflikte vermeiden und geben jedem Beteiligten erst einmal Recht, um ihre Ruhe zu haben? Wie kommt die dazu ihren Schaden zu reklamieren, wenn sie doch, laut Aussage meines Polizisten, eindeutig den Unfall verursacht hatte? Nach ein paar Tagen sehe ich ihre Erklärung: Ich hätte auf der gegenüberliegenden Seite gestanden, wäre plötzlich losgefahren, hätte beschleunigt, wäre eine Kurve gefahren und sie gerammt. Und nun? Nach 4 Wochen liegt endlich der Polizeibericht vor, und dieser bestätigt eindeutig meine Aussage. Mein Schaden wird bezahlt. Ursprünglich dachte ich, ich hätte so gut wie gar nichts. Derzeit befindet sich der Roller bei Tifon Motors in Sobradillo. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf über 1.100 Euro. Da habe ich ja noch mal Glück gehabt.

Mit meiner Honda Vigor habe ich mich noch nicht ein einziges Mal langgegelegt. Die benutze ich auch nicht im Stadtverkehr, sondern nur für Ausflüge auf den Teide oder nach Masca.

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