Notaufnahmen der Krankenhäuser aufgrund der Grippeepedemie überlastet
Die Grippewelle in Europa beginnt in der Regel in Spanien und Portugal. Die diesjährige Grippewelle hat diese Saison ca 6 Wochen früher angefangen als in den letzten Jahren. Besonders die Notaufnahmen der Krankenhäuser haben dies zu spüren bekommen. Es mußten in einigen Krankenhäusern zusätzliche Betten aufgestellt und nicht lebenswichtige Operationen verschoben werden.
In ganz Spanien sind 55,68 Personen pro 100.000 Einwohner an Grippe erkrankt.
Das Gesundheitsministerium wird voraussichtlich am Donnerstag die genauen Zahlen für die Woche vom 2 bis 8. Januar 2017 bekanntgeben. Die Grippewelle hatte am 22. Dezember 2016 begonnen und die meisten Personen sind am Virus A (H1N1) erkrankt.
In Asturien sind bereits 8 Menschen an der Grippe verstorben und von 100.000 Einwohnern waren in der letzten Woche 635,9 (433,2 in der Vorwoche) erkrankt. Das Universitätskrankenhaus von Asturien muss alle Operationen bis zum Abklingen der Epedemie aussetzen.
In Castilla und León sind pro 100.000 Bewohner 392 Grippefälle gemeldet.
In Navarra sind in der ersten Januarwoche 1.543 neue Fälle bekanntgegeben worden.
Auf den Kanaren, sind Dank des milden Klimas, derzeit nur 65,61 Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet worden. Aber trotzdem sind auch auf den Kanaren die Krankenhäuser voll von Grippeopfern. Wer nicht unbedingt zum Arzt oder ins Krankenhaus muss, sollte sich derzeit von diesen Orten fernhalten, um sich nicht anzustecken.
Grippeviren und Schutz vor Ansteckung
- Die Viren einer Influenza können sich, im Gegensatz zu Bakterien, nicht selbständig vermehren. Sie befallen daher eine fremde Wirtszelle und schleusen ihre Erbinformationen ein. Dann programmiert sie das Erbgut der Wirtszelle um, dass viele neue Viren produziert werden.
- Infizierte Patienten müssen gar nicht husten oder niesen um ihre Viren zu verteilen. Schon in der ausgeatmeten Luft befinden sich Erreger. Fachleute raten einen Abstand von bis zu 70 Zentimetern einzuhalten, um sich vor einer Ansteckung mit der Grippe zu schützen. Beim Niesen sind bis zu zwei Meter nötig.
- Lassen Sie sich rechtzeitig gegen Grippe impfen. Nach ca. 14 Tagen sollten Sie geschützt sein.
- Waschen Sie sich gründlich die Hände mit Wasser und Seife! Trocknen Sie die Hände nach dem Waschen sorgfältig mit einem sauberen Tuch ab.
- Vermeiden Sie mit ihren Händen die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase zu berühren.
- Verzichten Sie während einer Grippewelle möglichst auf das Händeschütteln. Halten sie Abstand zu niesenden oder hustenden Personen.
- Vermeiden Sie engen Kontakt zu Erkrankten.
- Bleiben Sie Zuhause, wenn Sie krank sind. Die Virusgrippe ist keine Bagatellerkrankung: Aufgrund des geschwächten Abwehrsystems wird der Körper auch für schwere Infektionen anfälliger. Herzmuskel- und Lungenentzündung können die Folge sein, wenn man an Grippe erkrankt.
H1N1 - Influenza A
Bei dem Influenza-A-Virus H1N1 handelt es sich um einen Influenzavirus der bei Enten, Schweinen und Menschen vorkommt, aber auch zahlreiche andere Säugetiere und Truthähne infizieren kann.
Der Virus H1N1 hat sich unter der Bevölkerung seit der spanischen Grippe (1918) etabliert. Die Sterblichkeit konzentrierte sich während der spanischen Grippe auf die Altersgruppe der 18 bis 45-Jährigen. Länder in tropischen und subtropischen Klima waren am schwersten betroffen. Bei der spanischen Grippe handelte es sich um die größte Seuche der Neuzeit. Ursprünglich ging man weltweit von 21.000.000 Todesopfern aus. Die meisten Menschen kamen nicht direkt durch die Grippe um, sondern später durch die bakterielle Lungenentzündung. Allein in Britsch-Indien kamen 17-18 Millionen Menschen ums Leben.
Ob 1918 wirklich zum ersten Mal H1N1-Viren Menschen befallen hatten, ist umstritten. Eventuell waren die über 45-Jährigen schon in der Zeit vor 1873 dem H1N1-Virus ausgesetzt und somit immun.
Welche Rolle Schweine bei der Entstehung der Spanischen Grippe gespielt haben, ist auch umstritten.
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