Welchen Einfluß hat der Brexit auf Teneriffa?
17 Millionen Briten stimmten für den Ausstieg, 16 Millionen dagegen. Die Briten, die bereits jahrelang im Ausland, auch EU-Ausland wohnen, durften nicht an dem Referendum teilnehmen und hätten 100%ig gegen einen Austritt aus der EU gestimmt. Obwohl es sie am stärksten trifft, durften sie nicht mit entscheiden.
Der Austritt
Die britische Premierministerin Theresa May wird am Mittwoch, den 29. März 2017, auf Grundlage von Artikel 50 der EU-Verträge den Austrittsantrag stellen. Dann bleiben den Briten und den anderen EU-Staaten 2 Jahre um die Austrittsverhandlungen abzuschließen. Eine Verlängerung ist nur möglich, wenn alle 27 EU-Staaten und die Regierung in London dem zustimmen. Die EU wird von Großbritannien eine Rückzahlung von 60 Milliarden Euro fordern. Die EU und die Briten müssten sowohl die zahlreichen Austrittsdetails, als auch ein neues Abkommen über die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen, verhandeln. Weitere Themen sind zunächst der Umgang mit EU-Bürgern, die in Großbritannien leben, sowie Briten, die in den anderen Mitgliedsländern leben.
Was wird aus den Ausländern, den EU-Ausländern in Großbritannien und den Briten im EU-Ausland?
Die EU-Ausländer
3 Millionen EU-Ausländer leben in Großbritannien, davon 370.000 allein in London. Tatsächlich stellen die Polen die größte Gruppe von EU-Ausländern in Großbritannien. Aber die Handwerker kamen, weil sie gebraucht wurden. In den vergangenen Jahren heuerten vor allem Spanier, Franzosen und Italiener an - im Finanzsektor, in den Medien oder in der Tech-Branche.
Viele bangen um ihre Zukunft. Dürfen sie bleiben? Müssen sie England verlassen? Die Regierung weigert sich ihnen ein Bleiberecht zu garantieren. Sollen sie noch schnell den britischen Pass beantragen? Aber wollen sie das überhaupt? Viele EU-Ausländer sammeln Dokumente, um ihr Bleiberecht zu beantragen. Angefordert werden Dokumente, die nachweisen, dass die letzten 15 Jahre in Großbritannien gelebt wurde. Wer hat denn seine Telefon-, Strom- oder Wasserrechnungen der letzten 15 Jahre gesammelt und parat?
Die Briten in Spanien
Großbritannien zahlte 2015 301 Millionen Euro an den spanischen Staat, nur für die medizinische Versorgung ihrer Landsleute in Spanien. Bisher wurden die medizinischen Behandlungen der Briten übernommen, das kann sich aber künftig ändern. Wie viele Briten letztendlich an den Küsten Spaniens ihren Lebensabend verbringen ist nicht bekannt, da sich viele, um Steuern zu sparen, nicht polizeilich gemeldet hatten. In einigen Gemeinden Spaniens beträgt der Anteil der Briten über 40%. Wie werden diese Gemeinden den Brexit verkraften?
Nach offiziellen Angaben lebten 2015 fast 400.000 britische Staatsbürger in Spanien. Davon 6,32% (25.000) auf Teneriffa. Davon wiederum der Großteil in Arona, Adeje, Santiago del Teide und San Miguel de Abona. Dazu kommen noch unzählige Briten, die keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung (Residencia) beantragt haben.
Auf Teneriffa machen die Briten den größten Teil der Touristen aus. Im Süden der Insel sind 45% aller Touristen Briten.
Wie geht es weiter?
Werden die Pensionen der Briten, die offiziell in Spanien leben eingefroren, sowie es bereits mit denen geschieht die in den USA und Kanada leben? Auf jeden Fall werden die Zuschüsse wegfallen.
Bekommen die Briten ihr Rente weiterhin Spanien ausgezahlt? Was passiert mit der spanischen Rente, wenn sie wieder zurück nach Großbritannien gehen? Bisher wurden die berufstätigen Jahre aus allen Ländern der EU zusammengefasst. In Spanien müssen mindestens 15 Jahre beitragspflichtig in die Sozialversicherung (Seguridad Social) eingezahlt werden. Was passiert, wenn die Zeiten aus Großbritannien nicht mehr angerechnet werden?
Benötigen die Briten ein Visa, wenn sie länger als 90 Tage im Land bleiben wollen? Dürfen sie mit ihren Fahrzeugen weiterhin in Spanien problemlos fahren?
Bekommen sie eine Arbeitserlaubnis für Spanien? Müssen die Briten, die keiner Arbeit nachgehen Spanien verlassen?
Für viele britische Pensionäre in Spanien könnte der Brexit den Ruin bedeuten. Derzeit kaufen die Briten keine Immobilien mehr, da sie nicht wissen wie sich
ihr Zukunft gestalten wird. Einige Briten denken schon jetzt darüber nach, ihre Immobilien zu verkaufen, da sie einem späteren Preissturz zuvorkommen wollen. Kommt es zu einer erneuten
Immobilienkrise?
Auch in Spanien sammeln vorausschauende Briten schon die Unterlagen der letzten 15 Jahre, um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung, noch vor dem 29. März 2017, zu beantragen.
All diese Fragen müssen in den nächsten 2 Jahren zwischen Großbritannien und der EU verhandelt werden. Sollten die Briten die EU-Ausländer nicht weiter in ihrem Vereinigten Königreich leben lassen, wird es wohl auch für die Briten in Spanien hart werden. Abkommen wie mit der Schweiz und Norwegen, beruhen immer auf Gegenseitigkeit und sind keine Einbahnstraße.
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R. Lindner (Montag, 10 September 2018 18:38)
Ich bin Europäer 75 Jahre und fahre seit meinem 10 Lebesjar nach Spanien. Ich war in Barcelona, Madrid, Malaga, Malorca, Ibiza, Formenterra, auf allen Balearen und auf allen
Canaren bevor ich ein Haus auf Teneriffa 1981 gekauft habe. Die Anlage Parque Santiago1
setzt sich aus Appartements und Häusern zusammen. 60% Briten der Rest aus Spaniern, Hollendern, Belgier, Italienern und Deutschen. Präsident ein Brite Vize ein Brite Beisitzer
eine Spanierin und ein Deutscher. Die Briten bestimmen die anderen werden gedudet. 50% der
Apartements werden immer von den Briten vermietet. Die Britischen Touriste benehmen sich als wenn alles Ihnen gehört, nur die Eigentümer die nicht vermieten dürfen den Großteil der Kosten übernehmen. Ich meine es wäre gerecht wenn Vermieter mehr bezahlen, da sie durch die Vermietung auch mehr Dreck produzieren. Werden die Steuerzahlungen kontrolliert? nein
Reinigungspersonal britisch. Hotels werden nicht benutzt usw. Dem Staat entstehen hohe Verluste. Es ist also alles was aus England kommt nicht gut. Der Staat, die Wirtschaft,und der Arbeitsmarkt werden meiner Meinung nach geschädigt. Bin dafür, daß ein harter Brexit durchgeführt wird. Ich vermiete nicht aber alle Regel die beim Kauf meiner Immobilie galten werden nicht mehr eingehalten