Zahl der Hausbesetzungen auf Teneriffa nimmt immer mehr zu. Immobilienbüros schlagen Alarm
In San Isidro kontrolliert und organisiert eine Italienerin den Immobilienmarkt für Hausbesetzer. Sie verschafft Wohnungslosen, gegen eine Gebühr von 300 Euro, den Zugang zu Privatwohnungen oder Immobilien im Besitz der verschiedensten Banken. Sie lässt die Schließzylinder austauschen und verkauft die Schlüssel für 300 Euro. Die Eigentümer müssen erst einmal Anzeige erstatten. Der Rechtsweg ist jedoch sehr langwierig und die Mühlen mahlen langsam. Sollte es dann irgendwann eine Rämungsklage geben und die Polizei erscheinen, wurde die Wohnung bereits "weiter vermietet" und der ganze Prozeß beginnt von vorn.
In Italien scheint es Gang und Gebe zu sein eine Wohnung sofort zu besetzen sobald die Bewohner diese verlassen. Sobald ältere Menschen ins Krankenhaus eingeliefert werden, wird fast gleichzeitig ihre Wohnung widerrechtlich okupiert.
Anscheinend handelt es sich bei den Hausbesetzern auf Teneriffa nicht mehr nur um bedürftige Arbeitslose der Kanarischen Inseln. Inzwischen kommen die Hausbesetzer aus Städten wie Barcelona und anderen europäischen Ländern.
Es könnte der Verdacht aufkommen, dass der Regierung die Schwere dieses Problem nicht ganz klar ist. Es könnte den Ruin Teneriffas bedeuten, so zumindest sieht es der Vizepräsident der Immobilienvereinigung Teneriffa Süd. Wie kann es möglich sein, dass sich ein Hausbesetzer polizeilich melden (empadronar) kann, ohne einen gültigen Miet- oder Kaufvertrag vorzulegen?
Sollte die Zahl der Hausbesetzungen weiter zunehmen, könnte der Immobilienmarkt stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Wer will schon eine Immobilie kaufen, wenn er Angst haben muss, dass diese illegal besetzt wird? Besonders stark scheinen die Hausbesetzungen in San Isidro, Callao Salvaje und Las Chafiras zuzunehmen. Die Hausbesetzer wissen ganz genau, dass viele ausländische Eigentümer ihre Wohnungen nur 6 Monate im Winterhalbjahr Jahr nutzen und sie die restliche Zeit des Jahres leer stehen.
Einem Angestellten der Immobilienvereinigung (Tenerife South Real Estate Association) ist es selbst in Llano del Camello (San Miguel de Abona) passiert, als er für 4 Tage nach Belgien reiste. Als er zurückkam passten seine Schlüssel nicht mehr. Jedoch stand ein Fenster offen, durch welches er eintreten konnte. Als er selbst den Schließzylinder austauschen wollte, erschien plötzlich eine Frau mit einem Baby auf dem Arm. Sie erklärte, dass sie für 300 Euro die Schlüssel erhalten hätte.
Selbst Deutsche scheinen inzwischen Häuser zu besetzen. In einer Urbanisation an der Costa del Silencio (Arona) besetzte eine deutsche Auswanderin mit ihren 2 Kindern kurzerhand ein leerstehendes Haus, nachdem sie keine bezahlbare Wohnung fand. Sie fühlte sich vollkommen im Recht und kannte die Gesetze und ihre Rechte sehr genau.
Ein deutsches Ehepaar wurde von "ihrem" Hausbesetzer sogar angezeigt, nachdem es aufgrund der widerrechtlichen Besetzung zu einem Streit kam und der Besitzer den Hausbesetzer ein wenig schubste, nachdem er die Nerven verloren hatte.
Rubén Darío Rodríguez, der Präsident der Immobilienvereinigung Teneriffa Süd erklärt, dass es sich bei vielen der Hausbesetzer gar nicht mehr um arbeitslose oder arbeitsunfähige Personen handle, sondern immer öfter um Kriminelle, die ihr Geld mit Drogenhandel oder Diebstählen verdienen.
Ein anderes Problem stellen die kriminellen Immobilienverkäufe dar. Immer öfter werden Ausländer um ihr Geld betrogen nachdem sie an unseriöse Immobilienverkäufer geraten sind. Ahnungslosen Interessenten werden vermeintliche Schnäppchen angeboten, die jedoch mit Schulden belastet sind oder gar nicht richtig eingetragen wurden. Die Verkäufer verschwinden dann ganz schnell mit dem gezahlten Geld.
Quelle: https://diariodeavisos.elespanol.com/2018/03/las-inmobiliarias-alertan-del-aumento-grupos-organizados-okupas-sur/
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Klaus (Montag, 12 März 2018 09:58)
Wenn ich mitbekomme wie halbherzig die Exikutive hier handelt, vermute ich, dass man sich denkt: „Toll, da brauchen wir uns nicht um unsere Wohnungslose zu kümmern, die nehmen das Problem selbst in die Hand, entlasten uns und holen was sie brauchen von den „Reichen Ausländern“
Ein Hoch auf die Inselverantwortlichen, (aber die erreicht man ja nicht) ich jedenfalls bleibe nicht länger auf einer Insel die Kriminellen so viel Freiraum lässt! Dafür habe ich in der Vergangenheit zu hart gearbeitet,
Jorge (Dienstag, 13 März 2018 18:26)
Nun, wer hier nicht dauerhaft wohnt braucht auch keine Wohnung oder ein Haus der Wohnraum auf dieser Insel ist unsagbar gering andererseits stehen Häuser und Wohnungen leer für Monate es bedarf also eines Gesetzes das bei einem so langen Leerstand die Wohnung oder das Haus vermietet werden muss reiche horten ihr Geld und jetzt auch den Raum
Anka (Mittwoch, 14 März 2018 08:14)
Viele Wohnungen werden gar nicht genutzt oder stehen monatelang leer. Jedoch ist die private touristische Vermietung (noch) nicht legal. Die Gesetze sind aber auch daran Schuld, dass Eigentümer nicht gern fest vermieten, genausowenig wie Arbeitgeber gern unbefristete Arbeitsverträge vergeben. Zuviele Rechte für Mieter und Arbeitnehmer.
Jedoch lebt die Insel vom Tourismus. Und bei den Hausbesetzern handelt es sich eher selten um Canarios, die haben Familie bei denen sie wohnen können, sondern um Zugereiste.
Es kann nicht sein, dass Menschen nach Teneriffa ziehen, die weder um die finanziellen Mittel, noch über einen Arbeitsplatz verfügen und dann Häuser besetzen.
Bernd (Sonntag, 18 März 2018 10:15)
So lasch, wie hier Gestzte umgesetzt werden, ist das doch kein Wunder. Die Vermietung von Ferienwohnungen für Kurzzeit, wird auf Druck der Hotellobby mal eben in 2015 per Dekret für illegal erklärt, was man im April 2017 wieder gelockert hat (https://www.simonsananes.com/ferienvermietung-auf-den-kanaren-situation-ab-mai-2017/).
Meist sind die Besetzer keine Canarios sonder Roma. Es ist schon verständlich, dass viele die leer stehenden Wohnungen skeptisch sehen aber so ist es leider nunmal. Geld regiert die Welt und Neider gibt es überall. Auch in Deutschland stehen besonders an der Ost- und Nordseeküste viele FeWo's über 300 Tage/Jahr leer. In unserer Anlage mit 34 Apartments stehen ab ca. April bis fast Oktober etwa 10-12 Stück leer.
Das Problem hier ist aber nicht wie oben geschrieben die Exikutive (Policia, Guardia) sondern die Legislative (Gesetzgebende), denn die Gesetze bei solchen Besetzungen sind einfach nicht hart genug um die Besetztern, die letztlich Hausfriedensbruch,Einbruch, Diebstahl usw. begehen hinter Gitter zu bringen oder schnell aus dem Haus zu entfernen.
Marcus (Montag, 23 April 2018 18:58)
Meine Ferienwohung ist jetzt auch vor 4 Tagen besetzt worden. Ich wollte innerhalb von 48 Stunden aus Deutschland heraus Anzeige erstatten, aber weder die Deutsche Polizei noch die Spanische Polizei haben meine Anzeige entgegennehmen wollen. Die Deutschen sagten mir ich solle ein Fax nach Spanien schicken und die Spanier sagten, ich müsse vor Ort mit einem Dolmentscher die Anzeige aufgeben. Das war zumindest für die Deutsche Seite eine Straftat nach § 13 StGB.
Alle Beamten waschen ihre Hände in Unschuld und Mutti Merkel kümmert sich zwar um Deniz Yücel, aber nicht um die Sorgen von hunderten biodeutscher Fereinwohnungsbesitzer.
Es müsste sich vielleicht nur einmal jemand finden, der sich bis Europa durchklagt, um herauszufinden ob das Spanische Recht oder das Deutsche Recht EU konform ist. Wenn Spanien recht bekommt, dann haben wir auch in Deutschland bald den Wilden Westen.
Aber wahrscheinlich ist das nur eine große Mafia aus Hausbesetzern, Desokupados und der Polizei, die Schmiergelder dafür bekommt, dass sie es im richtigen Augenblick wegschauen.
Anka (Dienstag, 24 April 2018 09:52)
Eine Anzeige bei der Polizei kann online erstattet werden. Jedoch muss die Anzeige dann innerhalb von 48 Stunden bei der Polizei direkt bestätigt werden.
Jedoch können Nachbarn, Freunde oder die Comunidadverwaltung, nach Vorlage einer einfachen Vollmacht, auch Anzeige, im Namen des Eigentümers, erstatten.
Sind erst einmal 48 Stunden verstrichen und die Hausbesetzer haben sich eingenistet sieht es schlecht aus. Dann sollte sich der Eigentümer mit Nachbarn und der Hausverwaltung zusammentun, damit den Hausbesetzern klar gemacht wird, dass sie nicht erwünscht sind. Den anderen Eigentümern sollte klar sein, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, dass die Hausbesetzer schnell verschwinden, damit es nicht noch mehr werden oder die Einbrüche dann zunehmen werden. Sie könnten eine tägliche Mahnwache vor der Tür organisieren. Eventuell sogar Wasser und Strom kündigen, bzw. stilllegen lassen. Die Hausbesetzer dürfen sich keinesfalls sicher und wohlfühlen.
Am besten hilft im Vorfeld immer noch eine Alarmanlage zu installieren und die Nachbarn bitten ein Auge darauf zu werden und jemanden vor Ort mit einer einfachen Vollmacht auszustatten. Werden die Hausbesetzer beim Einbrechen erwischt, kann jeder Nachbar oder Zeuge sofort die Polizei telefonisch informieren.
Ich bezweilfe, dass Frau Merkel dafür zuständig ist oder dabei helfen kann. Besonders nicht, nachdem Puigdemont nun nicht ausgewiesen wurde.
Anka (Mittwoch, 25 April 2018 15:49)
EILMELDUNG: 24.04.2018
Der Kongress stimmt über eine Gesetzesänderung ab. Es fehtl nur noch, die sichere Genehmigung, des Senates.
Hausbesitzer können die Hausbesetzer dann innerhalb von 20 Tagen ganz legal wieder los werden.
Siehe: www.tfservice.net/2018-04-gesetz-gegen-hausbesetzungen/