Drei Fälle von zurückeroberten Häusern
Nach spanischem Gesetz muss der Besitzer innerhalb von 48 Stunden Anzeige erstatten, wenn seine Ferienwohnung oder Ferienvilla widerrechtlich besetzt wird. Mit Beginn der Immobilienkrise in Spanien, verloren unzählige Familien ihre Wohnungen, da sie die Hypothekenraten nicht mehr zahlen konnten. Einige von ihnen wussten sich nicht anders zu helfen, als leerstehende Immobilien zu besetzen. Jedoch handelte es sich anfangs nur um leerstehende Wohnungen, die von den Kreditinstituten übernommmen wurden. Die Menschen wollten einfach nur ein Dach über dem Kopf und holten sich von den Banken zurück, was ihnen die Banken genommen hatten.
Zwischenzeitlich ist die Besetzung, durch sog. Okupas anscheinend zum Volkssport geworden. Die meisten Okupas sind in Madrid und Barcelona zu finden. Besonders auf Mallorca machen sog. Roma-Clans von sich reden, in dem sie ganze Villengegenden besetzen. Meist werden dort Ferienvillen von reichen Ausländern besetzt, die oft monatelang leerstehen. Auf Teneriffa sind hauptsächlich San Isidro und Callao Salvaje im Süden der Insel betroffen.
Eine Zwangsräumung muss mit einem richterlichen Beschluss erfolgen, das kann jedoch, aufgrund der Überlastung der spanischen Gerichte, monatelang dauern, teilweise sogar Jahre. Laut einer Statistik leben in Spanien ca. 270.000 Menschen in besetzten Immobilien.
Frank Zingelmann hat seine mallorquinische Villa zurückerobert
Monatelang hat eine Roma-Familie die Ferienvilla von Familie Zingelmann auf Mallorca widerrechtlich besetzt. Nun hat der Eigentümer seine Villa wieder zurückerobert. Fassungslos und ohnmächtig musste Frank Zingelmann mit ansehen, wie fremde Menschen in seinen Betten schliefen und die Villa plünderten und verwahrlosen liessen. Menschen die vor dem Eigentum anderer keinen Respekt haben und es für ihr Recht halten, sich zu nehmen, was ihnen nicht gehört.
Anfang April wurde bekannt, dass die Zingelmann-Villa von den "Okupas" als Hehlerzentrale genutzt wird. Daraufhin stürmte die Nationalpolizei die Villa und nahm das Familienoberhaupt fest, jedoch wurde die Villa nicht geräumt. Die verbleibenden Clan-Mitglieder konnten weiterhin in der Villa wohnen und ihr Unwesen treiben.
Mitte April hatte Frank Zingelmann nun die Nase voll und nahm die Sache selbst in die Hand. Tagelang beobachtete er die Villa. Als sich nur noch zwei Hausbesetzer, ein 20-Jähriger und sein Onkel, in dem Anwesen aufhielten, schlug Zingelmann zu. Er drang mit zwei Freunden selbst in die Villa ein und verschanzte sich dort. Bei seinen beiden Helfern handelt es sich allerdings um schwerkräftige und kampferprobte Männer, von denen einer perfekt spanisch spricht. So liess sich die Rückgabe der Villa leichter verhandeln. Die beiden Hausbesetzer sahen ein, dass sie keine Chance hatten und zogen sich zurück. Jedoch nicht sehr weit. Ein paar Häuser weiter schlugen sie ihr neues Domizil auf, in einer leerstehenden Ferienvilla.
Frank Zingelmann und seine Begleiter hielten sich einige Tage versteckt in der Villa auf, damit sie nicht von der Polizei entdeckt wurden, bis die Frist um war. Andernfalls wären sie das Risiko eingegangen, selbst wegen Hausbesetzung verhaftet zu werden.
Laut dem tatsächlichen Ferienhausbesitzer beläuft sich der ihm entstandene Sachschaden auf ca. 250.000 Euro.
Sämtliche Innen- und Außentüren seien beschädigt, alle Gegenstände aus den Schränken wurden gestohlen oder zerstört. Das komplette Anwesen stinkt nach Hundekot. Jetzt muss erst einmal alles saniert werden. Von den Hausbesetzern wird nichts zu holen sein. Nach der Sanierung wird die Villa vermietet, damit sie nicht wieder besetzt werden kann.
Einige Versicherungsgesellschaften haben schon reagiert und schliessen Schäden, die durch Hausbesetzungen verursacht werden, nicht mehr gedeckt.
Okupas zeigen Hausbesitzer wegen Hausbesetzung an
Nach dem Tod der Eltern behielten die Geschwister die Eigentumswohnung in Madrid und verbrachten dort von Zeit zu Zeit ihre Ferien. Eines Tages konnten Maribel und Marisol jedoch die Wohnung in der Calle Móstoles in Fuenlabrada nicht mehr betreten. Die Schlösser waren ausgetauscht und eine marokkanische Familie hatte sich dort eingenistet. Obwohl die Geschwister Anzeige erstatten und den Prozeß gewannen, konnten sie über 2 Jahrelang nicht in die Wohnung ihrer Eltern. Durch Nachbarn erfuhren sie jedoch, dass die Okupas Urlaub in Marokko machten und beschlossen kurzerhand die Gunst der Stunde zu nutzen und sich die Wohnung zurück zu erobern. Sie brachen die Tür auf und tauschten die Zylinder aus. Als die Marokkaner aus dem Urlaub zurückkamen, und selbst nicht mehr in ihre besetzte Wohnung konnten, erstatteten sie gegen die Hausbeseitzer Anzeige wegen Hausbesetzung und Hausfriedensbruch.
Ein muskulöser Freund des Eigentümers verhandelt über den Auszug
Auf Teneriffa, an der Costa del Silencio, stand eine Wohnung im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses jahrelang leer. Der Eigentümer war unbekannt und hatte die Wohnung günstig von einer Bank übernommen, da die beiden vorherigen Besitzer verstorben waren und die Hypothek nicht bezahlt wurde. Plötzlich tauchte ein junges Pärchen auf und gab sich als neue Besitzer aus. Jedoch waren die Nachbarn nicht gerade erfreut über die neuen "Besitzer" da regelmäßig die Polizei auftauchte, da sich die beiden prügelten und dort anscheinend Drogen vertickt wurden. Durch einen Zufall bekam der rechtmäßige Besitzer davon Wind und schickte umgehend einen Freund vorbei. Dieser war etwas kräftiger gebaut und ungarischer Nationalität. Kurzerhand trat er die Holzjalousie zum Schlafzimmer auf der rückseitigen Terrasse auf und stürmte die besetzte Wohnung. Innen versuchte sich die Hausbesetzerin mit einem Messer zu wehren. Verunsichert durch den Vorfall riefen einige Nachbarn die Polizei. Umgehend erschien die Guardia Civil. Unter Aufsicht der Beamten wurde ein Auszugstermin vereinbart. Und dieser wurde bis auf ein paar Minuten auch eingehalten. Das Pärchen zog in Ruhe aus, es wurde von beiden Seiten keine Anzeige erstattet und die Wohnung wurde renoviert und vermietet.
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