Innerhalb von 2 Jahren steigt der Mindestlohn um 35,9%
Die spanische Arbeitslosenquote hatte im Januar 2018 noch über 16% betragen. Der Mindestlohn beträgt in diesem Jahr 735,90 Euro brutto (SMI). Zum Vergleich in
Deutschland beträgt er 1.498,00 Euro, in Frankreich 1.498,47 Euro, im Vereinigten Königreich 1.400,99 Euro und in Portugal sogar nur 676,67 Euro. Am meisten verdienen die Arbeitnehmer in
Luxemburg.
Am 26. Dezember 2017 hatte die alte konservative Regierung, unter Mariano Rajoy, mit den Gewerkschaften und den Unternehmerverbänden eine Erhöhung für das Jahr 2019 von 2,5% auf 773,00 Euro vereinbart und für 2020 auf 850,00 Euro.
Nun hat die neue sozialistische Minderheitsregierung, unter Pedro Sánchez, die Vereinbarung einfach ignoriert und angekündigt, dass der Mindestlohn im kommenden
Jahr um 22% auf 900,00 Euro ansteigen soll und in 2020 sogar auf 1.000 Euro. Damit würde der Mindestlohn in Spanien, bei Vollzeitbeschäftigung und zahlbar in 14 Gehältern, in 2 Jahren um 35,9%
steigen. Unterstützt wird das Vorhaben von der Partei Podemos. Dagegen sind die Ciudadanos und die Volkspartei. Sánchez benötigt noch die Zustimmung verschiedener kleinerer Parteien, um seinen
Haushaltsplan nächste Woche im Parlament durchzubekommen. Schafft er das nicht, werden vorgezogene Neuwahlen anstehen. Unter anderem ist auch eine höhere Besteruerung vermögender Spanier
vorgesehen. Die Arbeiterklasse soll von Steuererhöhungen verschont bleiben. Besonders sollen Rentner mit geringen Bezügen unterstützt werden.
Das hört sich zunächst einmal sehr gut für die Arbeitnehmer an. Die Frage ist jedoch, ob sich die Arbeitgeber diese drastische Lohnerhöhung so einfach leisten können. Zusätzlich zu dem steigenden Mindestlohn müssten die Arbeitgeber dementsprechend auch höhere Lohnnebenkosten abführen.
Demzufolge wäre mit einer Preisexplosion zu rechnen, die letztendlich auch wieder Rentner und Arbeitslose betreffen würde. Werden die Preise gewaltig steigen, würde damit die Inflation vorangetrieben. Wer jetzt schon größere Anschaffungen plant sollte diese evtl. noch in diesem Jahr realisieren.
Kommentar schreiben