"Cero energético": Über 1.000.000 Menschen stundenlang ohne Strom
Heute, am Sonntag den 29. September 2019 um 13.11. Uhr, fiel das Umspannwerk des Kraftwerks des Energielieferanten Endesa in Granadilla de Abona aus und löste eine Kettenreaktion aus, die zu einem totalen Stromausfall auf der ganzen Insel Teneriffa führte. Der Grund ist bisher nicht bekannt. Zuerst war von einer Explosion im Kraftwerk von Las Caletillas in der Gemeinde Candelaria die Rede. Dann hiess es, dass es keine Explosion gab, sondern der Lärm von den Motoren kam, die plötzlich stehengeblieben waren und dass gleichzeitig die Motoren in Granadilla als auch in Las Caletillas zum Stillstand gekommen seien.
Zur Zeit weiss man immer noch nicht, was den totalen Stromausfall auf Teneriffa an diesem Sonntagmittag verursacht hat. Genauere Informationen werden erst morgen erwartet. Der letzte große Stromausfall fand im Jahr 2009 statt und wurde innerhalb von 6 Stunden wieder behoben.
Zu allererst wurde die Tranvia in Santa Cruz wieder mit Strom versorgt. Zeitweise setzte die Regierung einen Shuttle-Service ein, um die Passagiere zu transportieren, bis die Tranvia wieder einsatzbereit war.
Die ersten Haushalte (12%) wurden bereits um 16.20 Uhr wieder an das Netz angeschlossen.
Insgesamt waren 460.000 Haushalte und über 1 Million Menschen betroffen und komplett ohne Strom.
Die Mobilfunknetze sind teilweise zusammengebrochen. Kleinere Provider verfügen nicht auf der ganzen Insel über Notstromaggregate, so dass viele Kunden weder Strom, noch Internet oder Telefon zur Verfügung hatten. Dazu kam noch die extreme Nutzung der Telefone und der mobilen Daten, die zu einer weiteren Belastung führten.
Chaos pur – in einer Kommunikationsgesellschaft, die auf Stromnetz und Internet angewiesen ist.
Um 18.20 Uhr hatten bereits 30% der Haushalte wieder Strom. Zuerst wurden verschiedene Stadtgebiete von Santa Cruz de Tenerife wieder an das Stromnetz angeschlossen. Um 20.30 Uhr waren ca. 50% aller Haushalte wieder mit Strom versorgt. Gegen 21.00 Uhr kam Playa de Las Américas wieder ans Netz. Die letzten Haushalte in La Victoria, Santa Ursula und Puerto de la Cruz müssen ca. 12 Stunden ohne Strom auskommen und können erst am Montag gegen 01.00 Uhr damit rechnen.
Die Krankenhäuser und beide Flughhäfen konnten einen reibungslosen Betrieb gewährleisten, da sie über Notstromaggregate verfügen. Insgesamt musste die Feuerwehr 70 mal ausrücken um Personen aus Fahrstühlen zu befreien. Dazu kamen noch Autofahrer, die ihre Garagen nicht mehr verlassen konnten.
Supermärkte, Tankstellen, Geldautomaten können ohne Strom nicht arbeiten und blieben geschlossen. Verschiedene Restaurants und Bars versuchten ihren Kunden wenigstens Getränke und kalte Speisen zu servieren. Wer Glück hatte, konnte mit Gas kochen.
Dieser Stromausfall trifft Teneriffa, nach der jüngsten Pleite von Thomas Cook, besonders hart. Auf den Verdienstausfall hätten viele kleinere Gastronomiebetriebe gerne verzichtet.
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