Das Dilemma der Separatisten in Katalonien
Carles Puigdemont wurde am Freitag von der Zentralregierung in Madrid abgesetzt. Demnach ist er nicht mehr der Präsident der autonomen Region Katalonien. Ihm drohen bis zu 30 Jahre Haft, wegen Anstiftung zur Rebellion.
In einer Ansprache im katalanischen Fernsehen ruft Carles Puigdemont seine Anhänger auf, sich auf friedliche und demokratische Weise gegen die Entmachtung der katalanischen Regierung zu wehren und weiterhin für ein freies Katalonien zu kämpfen. In der Fermsehansprache trat er weder als Präsident auf, noch erkannte er seine Absetzung an.
Die spanische Zentralregierung in Madrid hat für den 21. Dezember 2017 Neuwahlen in Katalonien angekündigt. Bis dahin übernimmt Mariano Rajoy die Präsidentschaft in Katalonien die spanische Vizepräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría die Aufgaben des katalanischen Vizepräsidenten, nachdem Oriol Junqueras zurückgetreten ist.
Die Frage stellt sich nun allerdings, wie die Separatisten auf die Neuwahlen reagieren werden? Nehmen sie an der Wahl teil, erkennen sie indirekt die Bevormundung aus Madrid an. Ignorieren sie die Neuwahlen und nicht nehmen nicht an der Wahl teil, werden sie nicht im neuen Parlament vertreten sein und überlassen der Opposition kampflos das Feld. Ein pro-spanische Regierung in Katalonien wäre jedoch der Worst Case für die Separatisten. Die radikalen Separatisten in Katalonien werden eine Regierung ohne sie sicherlich nicht akzeptieren. Gibt Puigdemont jedoch klein bei, droht ihm, der Rückhalt der radikalen Separatisten zu verlieren.
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