Die letzte Krise hat Spanien schwer getroffen. Besonders jedoch den Süden des Landes. Auf den Kanarischen Inseln lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2015 noch bei knapp 27% (2014: über 31%). Wobei die Arbeitslosenquote der unter 25jährigen immer noch bei 48,9% (2014: 59%) lag. Der Mindestlohn in Spanien beträgt im Jahr 2016 ganze 764,00 Euro (2015: 757,00 Euro, 2014: 753,00 Euro). (Quelle). Ein Grossteil der Arbeitslosen gehört der Gruppe der unqualifizierten Beschäftigten an. In Zeiten des Baubooms haben viele Jugendliche die Schule abgebrochen, um das schnelle Geld in der Baubranche zu machen.
Die Durchnittseinkommen in Spanien sind sehr unterschiedlich. In Madrid und Barcelona wird am meisten verdient. 13,6% der kanarischen Bevölkerung lebt im Jahr 2017 von weniger als 342 Euro im Monat.
Viele qualifiziertere und studierte Jugendliche haben ihr Glück in Deutschland gesucht und haben Spanien in den letzten Jahren den Rücken gekehrt. 1.721 der 3.292 europäischen Jugendlichen die 2015 ihre berufliche Ausbildung in Deutschland ("MobiPro-EU") angefangen haben, sind Spanier. (Quelle ).
Auf Teneriffa haben Sie gute berufliche Chancen, wenn Sie ein Handwerk gelernt haben und sich selbstständig machen wollen oder Sie mehrere Sprachen sprechen und in der Tourismusbranche arbeiten möchten. Das duale Ausbildungssystem Deutschlands wird weltweit anerkannt. Die Spanier wissen die deutsche Gründlichkeit und Zuverlässigkeit sehr zu schätzen. Machen Sie jedoch grosse Abstriche bei Ihren Gehaltsvorstellungen.
Auf Teneriffa müssen Sie für einen annähernd identischen Lebensstil viele Stunden mehr arbeiten. Dazu kommt noch, dass sich viele Arbeitgeber scheuen, feste Arbeitsverträge zu vergeben. Schuld daran sind die spanischen Arbeitnehmergesetze, wonach, bei Vertragskündigung seitens des Arbeitgebers hohe Abfindungen zu zahlen sind. Gleichfalls versuchen viele Arbeitgeber, kleinerer und mittelständischer Betriebe, einen Teil des Gehaltes schwarz zu bezahlen. Daraus resultieren natürlich geringere Sozialabgaben, woraufhin der Arbeitnehmer dementsprechend weniger Krankengeld, Arbeitslosengeld, niedrigere Abfindung und später eine reduzierte Rente, erhält. Gewinnen kann dabei nur der Arbeitgeber, auch wenn der Angestellte kurzfristig etwas mehr Geld netto zur Verfügung hat.