Zwangsräumung in San Isidro

41 besetzte Wohnungen geräumt, 39 Familien ohne Bleibe

Jeder hat Mitleid mit ihnen, jedoch will sie niemand haben.

 

Gestern Morgen um 08.00 Uhr fingen die Lokalpolizei von Granadilla und die Guardia Civil damit an, 41 besetzte Wohnungen in San Isidro zu räumen. Es handelt sich um das besetzte Gebäude "El Barco" in La Jurada von San Isidro (Granadilla de Abona). Die 41 Wohnungen sind Eigentum der Firma Building Center, die in Verbindung mit der Banco Santander steht. Diese 41 Wohnungen wurden von 39 Familien besetzt. An die 100 Personen verloren gestern ihr Obdach. Gemäß dem Gerichtsbeschluß mußten die Hausbesetzer das Gebäude bis 14.00 Uhr geräumt haben. Einige Türen erhielten von den Ordnungshütern Tritte.

 

Zu der Gruppe der Hausbesetzer gehören sehr viele Arbeitslose, eine nicht geringe Anzahl von Einwanderern, davon einige ohne Papiere, Familien mit Minderjährigen und Rentner ohne Einkommen und ohne staatliche Hilfe. Einige von ihnen wurden über die bevorstehende Räumung anscheinend gar nicht informiert. Das Ayuntamiento von Granadilla hatte jeden einzelnen Fall geprüft und einem der Hausbesetzer, einem besonders schweren Fall, die Unterbringung in einem nahegelegenen Hotel angeboten. Alle anderen hätten wohl Unterschlupf bei Familienangehörigen gefunden, zumindest bis eine Lösung für sie gefunden wird. Den Hausbesetzern zufolge werden der eine oder andere im Auto schlafen, eine andere Wohnung besetzen oder bei Freunden und Verwandten unterkommen müssen.

 

Die lokale Verwaltung hatte erklärt, dass den zwangsgeräumten Familien von der ersten Minute an professionelle Hilfe zur Verfügung gestanden hätte. Jedoch sei bis Mittag kein einziger Sozialarbeiter aufgetaucht.

Es hätte sich um das schlimmste Gebäude in San Isidro gehandelt. Es habe viele Schlägereien und Einbrüche gegeben, einige Bewohner seinen an Überdosen von Rauschgift gestorben. Teilweise bewohnten einige Hausbesetzer das Gebäude schon über 5 Jahre lang. Eine Person habe alle zerstört was ihm zwischen die Finger kam, aber viele Bewohner seien auch unschuldig und wollten lieber in dem Haus wohnen, als in einer Höhle.

Sie haben kein Geld um eine Wohnung zu mieten. Viele von ihnen werden andere Wohnungen besetzten, bis sie wieder zwangsgeräumt werden. Sie fühlen sich vom Staat und der Gesellschaft im Stich gelassen.

 

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